Morbili
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Das Morbili

Die Begleiterin des Stachi

Das Morbili ist eine weibliche Figur, die sich vor allem seit den 50er Jahren zunehmender Beliebtheit erfreut. Als ideale Begleiterin des Stachi trägt sie die Kleidung wie die Altvillingerin, die Tracht wie sie die Frauen im 19. Jahrhundert in Villingen trugen. Von der Altvillingerin unterscheidet sich das Morbili jedoch durch ihre Scheme und die Kopfbedeckung. Die Scheme, die ein altes Weiblein darstellt, wird von einem mit Blumen besetzten Spitzenhäubchen umrahmt. Die Figur ist mit ihrem spöttischen oder nachsichtigen Lächeln die ideale Ergänzung zum Surhebel. Ob die Anregung für das Morbili aus dem Umfeld der Saalfastnacht kommt, ist eine mögliche, letztendlich aber nicht bewiesene Erklärung. In einer Veröffentlichung des Stadtarchivs und der Städtischen Museen Villingen-Schwenningen unter dem Titel „Die Stadt im Narrenspiegel” aus dem Jahr 2002 heißt es dazu: „Im ausgehenden 19. Jahrhundert verzeichnen zum Beispiel die Kataloge der Thüringer Papiermachemasken-Industrie, deren weltweit verbreitete Produkte auch nach Villingen gelangten, den Typus ‚Komische Alte Weiber mit Haube’.”

Wie dem auch sei: Vor allem der Schemenschnitzer Manfred Merz hat nach dem 2. Weltkrieg das Morbili zu einer der charakteristischsten Villinger Fastnachtsmaske gemacht. Wie die Altvillingerin tröstet das Morbili meist einen „Gestrählten” mit Süßigkeiten aus ihrem schön geflochtenen Deckelkörbchen (Krättle).