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Masquera - Maschgere - Narro: die Geschichte der Villinger Narrozunft

Die Zunft im 19. Jahrhundert

Am 18. Februar 1882, einem Fastnacht-Samstag, erschienen in dem Wochen- und Verkündigungsblatt für den badischen Amtsbezirk Villingen „Der Schwarzwälder", folgende Anzeigen: 

Villingen. Narro-Versammlung im „Felsen"! Sonntag Abend punkt halb sieben!! Daß Alles klappt, daß ja Nichts fehlt, Auf pünktliches Erscheinen zählt. Die Narro-Zunft. und: Villingen. Programm des Narrozugs und Fahnenenthüllung 1) Fastnacht-Montag Morgen vor 7 Uhr Sammlung sämmtlicher Narro, Alt und Jung, Groß und Klein im „ Felsen". 2) Abmarsch nach dem Markt­platze. Hierauf feierliche Ansprache und Enthüllung der Narro-Fahne durch den Fest­führer. Darauf Umzug durch alle Hauptstraßen und Gassen der Stadt. 3) Mittags großer Festwickel in verschiedenen Gast- und Privat­häusern. 4) Während dem Festzuge Geläute sämmtlicher Narro-Glocken. Die Narro-Zunft.

In diesen Anzeigen wurde erstmals mit „Die Narro-Zunft" unterschrieben. Bereits Wochen zuvor fanden im Gasthaus „Felsen" „Narroversammlungen" statt, zur „weiteren Besprechung des Narrozuges", wie im Ortsblatt „Der Schwarzwälder" (nicht identisch mit dem heutigen „Schwarzwälder Bote") am 4. Februar 1882 stand.

Seit es in Villingen ab dem Jahr 1840 ein Wochenblatt gab, erschienen vielfach Anzeigen, unterzeichnet von verschiedenen Narrengesellschaften. Zu diesen Gesellschaften gehör­ten zum Beispiel 1840 das „Comitee der Maskengesellschaft", 1847 das „Comitee", 1859 „Narrei", 1875 „Narrhalla".

Die Geburtsstunde der Narrozunft

Die eigentliche Geburtsstunde der Narrozunft Villingen war die „feierliche Ansprache" und die „Enthüllung der neuen Narro-Fahne" auf dem Marktplatz am Fasnachtmontag 1882. Dies sieht auch Albert Fischer (1874-1952) so, langjähriger Zunftmeister und Historiker der Narrozunft, der in seiner Broschüre „Villinger Fastnacht einst und heute“ die Zeremonie beschreibt. Glücklicherweise ist die erste Zunftfahne der Historischen Narrozunft noch im Original er­halten. Sie befindet sich als Dauerleihgabe in der Fastnachtsabteilung des Villinger Franziskanermuseums.

Der kleine Narrovater

Nach 1882 fand alljährlich am Fastnachts­montagmorgen ein Narroumzug statt. 1886 gab es ein ähnliches Zeremoniell auf dem Marktplatz, wie bei der Zunftgründung 1882. Den jungen Narros stifteten „Narrofreunde" eine eigene Fahne. Damit war der „kleine Narrovater" geschaffen und bis zum heutigen Tag trägt er den kleinen Maschgere beim Umzug eine Fahne voraus.

Umzugsorganisation

Nicht nur bei den Narroumzügen, sondern auch bei den großen Fastnachtszügen, die ab 1874 am Fastnachtsdienstag, um die Mittags­zeit, stattfanden, beteiligten sich die Zunftmit­glieder bei der Organisation und der Durch­führung maßgebend. Zu diesem Zweck wurde jedes Jahr das so genannte „Comitee" zusammengestellt, das sich in den Wochen vor Fastnacht regelmäßig in verschieden Gasthäu­sern zu den Sitzungen traf. Der örtlichen Tages­zeitung von damals ist zu entnehmen, dass auch mehrere Sitzungen der Narrozunft vor der Fastnacht stattfanden, aber nie gleichzeitig mit dem „Zugs-Comite", da im Wesentlichen jeweils die gleichen Personen beteiligt gewesen seien. Erstaunlich ist, mit welcher Begeisterung und Idealismus die Träger der damaligen Villinger Fastnacht diese erhebliche Arbeit und auch finanzielle Belastung auf sich nahmen.

Versammlung bis heute

1892 wechselte der Verein das Zunftlokal. Die Narrozünftler trafen sich zu sämtlichen Versammlungen nun nicht mehr im „Felsen", sondern im Gasthaus „Schlößle" in der Schlößlegasse. Ein fester Termin war die Versamm­lung am Nachmittag des Fastnachtsonntag um 4 Uhr. Bis heute hat die Narrozunft diesen Brauch mit einer „Öffentlichen Mitgliederver­sammlung, Fasnachtsonntag, jeweils 16 Uhr, beibehalten. Mussten einst an diesem Tag noch wichtige organisatorische Angelegenheiten zur Fasnacht am Montag und Dienstag geklärt werden, so dient diese Zusammenkunft in der Neuzeit ausschließlich der Geselligkeit und der Vorfreude auf den Fasnetmentig. Im Anschluss an das Treffen im Zunftlokal (seit Jahren die „Weinstube Riegger" in der Niederen Straße) marschiert der Zunftrat heute zum Villinger Rathaus, um sich dort die närrische Schlüssel­gewalt für die kommenden zwei Tage zu si­chern.

Die Zunft im 20. Jahrhundert

Um die Jahrhundertwende waren die Umzüge der Narrozunft am Fastnachtmontag ebenso prächtig wie in den Vorjahren. Im Jubiläumsjahr der Stadt 1899 berichtete „Der Schwarz­wälder" „von recht zahlreichen Narros und man sah viele in nagelneuem Häs, ein Umstand, der für jeden, dem an der Erhaltung dieser alten Sitte gelegen ist, recht erfreulich war... Beim herrlichen Sonnenschein wandelten tausende von Zuschauern durch die Straßen und es entwickelte sich ein so zu sagen groß­städtisches Leben".

1912 droht Auswurfverbot

Dem Sitzungsprotokoll der Narrozunft aus dem Jahr 1912 ist zu entnehmen, dass der Vorsitzende Benjamin Grüninger aufs Großherzogliche Bezirks­amt vorgeladen wurde, um zu einer Beschwerdeschrift des Polizeiwachtmeisters Stellung zu nehmen. In dieser Schrift wurde verlangt, den Narros das Auswerfen zu verbieten. Begründung: „Dem Polizeiwachtmeister ist im vorigen Jahr eine gefrorene Orange aufs Maul geworfen worden". Dank der Einsicht von Oberamtmann Bauer kam es aber nicht zu einem Auswurfver­bot, da es sich „beim Auswerfen um eine alt­hergebrachte Sitte" handle, wie Vorsitzender Grüninger versichern konnte. Der Zunftmeister musste aber versprechen, in der nächsten Sitzung den Narros zu verbieten, auf Personen mit voller Wucht zu werfen. Der Oberamt­mann war überzeugt, dass, wenn der Vorstand dies anordne, es von den Narros auch einge­halten werde.

Erste Narrozeitung

Im Jahr 1912 wurde auch die erste Narrozei­tung der Zunft herausgegeben. Unter Leitung von Albert Fischer hatte die „Pressekommission" viele gelungene witzige Vorkommnisse während des Jahres aufgespürt und teilweise in Reimform gefasst über die Zeitung in die Öffentlichkeit gebracht.

Bürgermilitäruniformen für die Stadtmusik und die Festreiter

1925 wurde für die Stadtmusik, getreu der bekannten Vorlagen, die in Villingen Anfang des 19. Jahrhunderts getragene Bürgermilitär­uniform angefertigt. Wie sich die Stadtmusik in ihren neuen Uniformen fühlte, ist dem Tätig­keitsbericht der Stadtkapelle Villingen zu ent­nehmen: „Beim Fastnachtszug am 24. Februar 1925 in den neuen Uniformen machten wir den denkbar besten Eindruck". Vier Jahre später trat erstmals die Bürgermiliz beim großen Narrentreffen in Uniform an. Diese entsprach im Stil jenen Uniformen, die Mitte des 18. Jahr­hunderts getragen wurden. 1933 schaffte die Zunft für die Festreiter Uniformen der histo­rischen Gardekavallerie nach der Neuordnung des Villinger Bürgermilitärs von 1830 an. Alle drei Gruppen sind bis heute feste Bestandteile der historischen Villinger Fasnet.

Tempel komponiert Narromarsch

Ein besonderes Ereignis hatte die Zunft aber auch 1930: Wilhelm Tempel (1880-1937), Stadtkapellmeister der Stadtmusik, arrangierte auf Anregung von Zunftmeister Albert Fischer nach dem Villinger Burgerlied nun den Narromarsch.

Der Narrobrunnen

Im Sommer 1937 sollte Villingen einen Narro-Brunnen erhalten. Schöpfer der Brunnenfigur war der Holzbildhauer Eugen Merz, der noch weitere Brunnenfiguren im Auftrage der Stadt schuf. Um Villingen anziehender für den Kur-und Fremdenverkehr zu machen, wurden die vorhandenen einfachen Granitwassertröge der Brunnen durch schöne, heimatbezogene Holzfiguren aufgewertet. So lag es natürlich nahe, dass dabei auch der Villinger Narro dar­gestellt wurde. Die Zunft war sehr stolz auf den schönen Narro auf dem neuen Brunnen­stock und in ihrem Jahresbericht vermerkte sie: Man sei froh, endlich ein Gegenstück zu Donau­eschingen zu haben, wo bereits seit über 30 Jahren ein Narrenbrunnen bestehe.

Villinger Schunkellied

Im November 1949 gab es erstmals einen so genannten Ehrungs- und Familienabend. Grund war ursprünglich der durch die Kriegs­jahre entstandene „Ehrungsstau", das heißt, es waren über 150 Jubilare zu ehren und deshalb musste die Zunft aus Platzgründen den „Wald-schlößle"-Saal anmieten.

Bereits ein Jahr später, also 1950, hatte die­se Veranstaltung eine Premiere: Das Villinger Schunkellied „Wa trummlet au und bloset, wer macht au so än Krach..." wurde erstmals vom Zunftmeister Franz Kornwachs selbst gesungen. Er war es auch höchstpersönlich, der den Text zu diesem Lied geschrieben hatte, und sein Bruder Karl Kornwachs gab dem fünfstrophi-gen Villinger „Fastnetschlager" die Melodie.

Narrengericht und Schlüsselübergabe

1951 fand das so genannte „Narrengericht" auf einem Fastnachtswagen, aufgestellt gegen­über dem Hotel „Blume-Post" am Marktplatz und später auf einer Tribüne in der Niederen Straße, erstmals statt. Das „Narrengericht" bestand aus Richter, Beisitzer, Ankläger, Rechts­verdreher, Schreiber und Zeugen. Vorgeladen wurden bekannte Villinger Bürger, und das närrische Gericht belohnte oder be­strafte sie, je nach Umfang des Geldbeutels der jeweiligen Angeklagten. Diese Veranstaltung hatte bis Anfang der 70er Jahre Bestand.

Eng verknüpft mit dieser „Gerichtsbarkeit" war die „Schlüsselgewalt", die sich der Zunft­meister am Abend des Fastnacht-Sonntags 1951 erstmals vom Oberbürgermeister Severin Kern „erstritten" hatte. Diese Übergabe des „Stadtschlüssels" ist bis zum heutigen Tag im­mer noch eine bei vielen Narren beliebte Tradition im fasnachtlichen Veranstaltungs­reigen und sie bildet bei der Narrozunft den Auftakt der „hohen Tage".

Austritt aus der Vereinigung

In den Folgejahren gab es große Unstimmigkeiten in der Narrozunft, deren Höhepunkt 1955 im der Austritt der Zunft aus der Vereinigung gipfelte. Seit dieser Zeit geht die Narrozunft auf keine Narren­treffen mehr; wer die Villinger historische Fasnet erleben will, der muss seitdem nach Villingen kommen.

Zunftblättle und Brauchtumsausschuss

1974 gab es erstmals außer der jährlich er­scheinenden Narrozeitung ein weiteres Vereins­organ. Der damalige Narrenredakteur Christian Huonker schuf das „Zunftblättle". Mit dieser neuen Vereinspostille beabsichtigte die Zunft, die Mitglieder über die Vorbereitungen und Durchführung der Villinger Fasnet noch umfang­reicher zu informieren und zudem sollte der Kontakt zwischen Vorstandschaft und den Mitgliedern besser werden.

Noch eine wichtige Entscheidung fiel 1974: Auf Anregung von Zunftrat Manfred Merz wur­de der Brauchtumsausschuss ins Leben gerufen. „Brauchtumspflege ist Gestaltung und Erhal­tung der historischen Villinger Fasnet, aber auch Abwehr, wenn nötig auch Abbau fremder und schlechter Einflüsse bei Darstellung und Ablauf unserer Fasnet", hieß es in der ersten Sitzung, zu der sich sieben Ratsherren unter dem Vorsitz von Manfred Merz trafen. Der Brauch­tumsausschuss gilt noch heute neben dem eigentlichen Rat als der wichtigste Kreis inner­halb der Zunftorganisation. So zeichnet der Ausschuss unter anderem für regelmäßige Zusammenkünfte mit Häsmalern und Schemen­schnitzern, für den Narro- und Mäschgerle-obed oder für die Kontrollen von Häs und Scheme am Fasnachtmontag verantwortlich.

Maschgerelauf seit 1976

Am Mittag des Fastnachts­montag 1976 wurde die bereits seit längerem im Brauchtumsausschuss diskutierte Idee, einen Maschgerelauf einzuführen, umgesetzt. Nach dem Wegfall des Narrengerichtes 1972 galt es möglichst bald die entstandene Lücke mit einem publikums­wirksamen Beitrag der Narrozunft zu schließen. Der Maschgerelauf ist kein dritter Umzug, er ist eine eindrucksvolle Darstellung des überliefer­ten Villinger Brauchtums.

Spittelsänger begeistern beim Zunftball

Der Höhepunkt beim Zunftball 1975 war der Auftritt der „Spittelsänger", einem Gesangs­trio bestehend aus den Ratsmitgliedern Karl­heinz Ummenhofer („Schanko"), Albert (Bene) Sauter und Hans Messmer. In der Presse war danach zu lesen: „Die Spittelsänger übertrafen sich selbst". Und das war nicht einfach, denn schon seit zehn Jahren waren sie bei den Zunft­bällen eine der Glanznummern und das sollte auch noch weitere Jahrzehnte andauern. Nach dem Tod des Liederschreibers Karlheinz Ummen­hofer im Jahre 1988 kam Werner Hirt zu dem in Villingen äußerst populären Trio hinzu. Die erste Schallplatte der Spittelsänger erschien 1977, Musikkassetten und CD's folgten.

Narrozunftstube wird eingeweiht

Angeregt von Zunftmeister Huonker begann im Frühjahr 1976 der Ausbau der ehemaligen Stadtküche zur Zunftstube. Dabei war die Hilfe von vielen fachkundigen Mitgliedern notwendig, um die Baumaßnahmen in fünf Monaten durch­zuführen. Ende August feierte der Verein die Eröffnung der Zunftstube. Noch heute ist die­ses Domizil der Narrozunft mitten im Villinger Traditionsviertel Riet, in unmittelbarer Nachbar­schaft zum legendären Romäusturm, ein beliebter Treffpunkt. Einige Jahre später genehmigte die Stiftungsverwaltung des Spitalfonds auch die Nutzung der Räume im Elisabethenturm, einem Wachturm aus dem 15. Jahrhundert. Damit hatten auch die Bürgerwehr- und Trachten­gruppe sowie das Archiv der Narrozunft (dieses ist 2012 in die Zehntscheuer umgezogen) eine Bleibe. Zuletzt wurde dann im Jahre 1987 durch die Zunft der frühere Vorratskeller des Spitals zu dem so genannten Spitalkeller ausge­baut, in dem vielerlei Veranstaltungen in uriger Atmosphäre stattfinden.

Sommerfest im Spitalgarten

1977 fand das erste große Sommerfest der Narrozunft im Spitalgarten unmittelbar neben der Zunftstube statt. Damals noch gemeinsam mit der Stadt- und Bürgerwehrmusik, die dann auch zum Abschluss des Festes gemeinsam mit allen Abteilungen der Bürgerwehr den Großen Zapfenstreich aufführte. Seither veranstaltet die Narrozunft jährlich, sofern es der Wetter­gott zulässt, ihr großes Sommerfest im Spital­garten. Das Fest ist bei der Bevölkerung sehr beliebt, was die hohen Besucherzahlen eindrucks­voll belegen.

Spendenaktion für Romäus

Einer besonderen Aufgabe, nicht unmittelbar mit der Fastnacht verbunden, stellte sich die Narrozunft 1981. Das auf der Nordseite des Romäusturms Mitte des 19. Jahrhunderts angebrachte Bild des Villinger Lokalhelden Romäus war vollständig verwittert. Dieses Bild zu erneuern, dies mit Hilfe einer groß angelegten Spendenaktion unter der Bevölkerung, war das Ziel der Narrozunft. Innerhalb weniger Monate sammelte die Zunft 22.000 DM an Spenden und in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung wurde das über 45 Quadratmeter große Wandbild erneuert.

Trennung von der Bürgerwehr

Im Frühjahr 1990 trennte sich vereinsrecht­lich die Narrozunft von der Bürgerwehr und Trachtengruppe, die damit ein eigenständiger Verein wurde. Sie blieb aber der Narrozunft eng verbunden, dies  wird auch durch den Sitz des 1. Vorsitzenden der Bürgerwehr- und Trachtengruppe im Zunftrat dokumentiert, ebenso hat der 1. Zunftmeister einen Sitz in der Vorstandschaft der Bürgerwehr und Trachtengruppe.

Schulmappe stillt „Bildungshunger“

Bedingt durch den Aufschwung der letzten Jahrzehnte innerhalb der Narrozunft stieg der Informationsbedarf zu den historischen Fast­nachtsfiguren und zum Ablauf der Villinger Fastnacht besonders auch bei Kindern und bei der Jugend. Um diesen „Bildungshunger" möglichst umfassend stillen zu können, erstellte die Zunft 1997 eine Schulmappe. Es handelt sich dabei um einen Ordner, der Erklärungen der historischen Fastnachtsfiguren, Folien für Tageslichtprojektoren, die bekanntesten Fast­nachtslieder mit Noten, eine Dia-Serie sowie Malvorlagen für die Grundschüler enthielt. Auch den Lehrkräften sollte mit dem Material die Möglichkeit geschaffen werden, sich mit den Grundzügen der Villinger Fasnet vertraut zu machen.

Derzeit erarbeitet der Brauchtumsausschuss, in enger Zusammenarbeit mit den Pädagogen Katharina Hirt, Jana Metzger und Henry Greif, eine Fasnetkiste, in der auf einer DVD mit Begleitmaterial, alle wichtigen Informationen über die historische Villinger Fasnet für Kinder, Jugendliche und Lehrkräfte neu zusammengestellt werden.

Fastnachtsabteilung im Franziskanermuseum

Nach längerer Planung wurde im Januar 2000 das Herzstück des Villinger Franziskanermu­seums, die Fastnachtabteilung, eröffnet. Gemein­sam mit dem Museumsleiter Dr. Michael Hütt hatte die Kunsthistorikerin Dr. Veronika Mertens ein Austeilungskonzept mit dem Titel: „Von der Fastnachtsfeier zur Villinger Fasnet" erarbeitet. Die Narrozunft steuerte einige interessante Exponate bei, wie zum Beispiel die wertvolle Schemen-Sammlung und das Zeichen der Geburtsstunde der Narrozunft als Verein, die Originalfahne von 1882.

www.narrozunft.de

Auch den modernen Medien verschließt sich die Zunft nicht. Seit 2001 ist sie im Internet mit einer eigenen Webseite vertreten und verbreitetet auch über diesen Weg viele Infor­mationen über die Villinger Fasnet und die Narrozunft.

Zehntscheuer wird saniert

2008 erwirbt die Narrozunft die Zehntscheuer, eines der bedeutendsten Kulturdenkmale in unserer Stadt. Das Gebäude, dessen ältester Teil aus dem 13. Jahrhundert stammt, wird mit ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern aufwändig saniert. Die Narrozunft erhält hierfür den Preis „Echt gut – Ehrenamt in Baden-Württemberg“ von der Landesregierung verliehen.

2010 zieht bereits die Häskammer von der Südstadtschule in die Zehntscheuer um. 2012 folgt das Archiv, das bislang im Elisabethenturm untergebracht war. Die Fertigstellung der Sanierungsmaßnahmen ist im Jahr 2013 geplant.