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Am 18. Januar beginnt die Saison der Fasnetbälle, traditionell eröffnen wird den Reigen die Katzenmusik. Gestern, Freitag, gab es letzte Klarstellungen für die Akteure.

Hauptbetroffene sind vor allem die Narros. Die Zunft, so bestätigte es gestern Narro-Chef Joachim Wöhrle, beabsichtigte eigentlich eine Zweiteilung ihrer beiden Fastnachtsbälle: Sitzplätze an Tischen am Freitag, Reihenbestuhlung ohne Tische am Samstag. Gestern nun geriet dieser Plan in Schieflage.

Ein Brandschutzexperte präzisierte die seit letztem Jahr greifenden Sicherheitsbestimmungen für die Neue Tonhalle. Demnach gebe es nun eine generelle Obergrenze von 850 Personen in der Neuen Tonhalle, erklärte Joachim Wöhrle gestern die neuesten Feinheiten. Die Zunft überdenkt damit seit gestern ihr eigentlich schon beschlossenes Sitz-Experiment mit Tischen am Freitag und Stuhlreihen am Samstag. 568 Plätze finden sich nämlich gerade noch an den Tischen, nicht viel für die stets überbuchten Zunftbälle. Auch deshalb gingen die Narroplanungen in die Richtung, wenigstens Samstag den Ball für mehr Menschen zu öffnen. Damit wird es nun aber nichts. Die gestern per Fax eingegangene Präzisierung macht nämlich beide Bestuhlungssysteme gleich, ob mit Tischen oder ohne, bei 850 Personen muss Schluss sein in der Halle – aus Sicherheitsgründen, um dies noch einmal deutlich zu erwähnen. Bislang ging die Narrozunft davon aus, dass zumindest bei Reihenbestuhlung mehr Leute in die Halle gelassen werden können. Die Nachfrage nach Karten ist riesig und die Fuchsschwanzträger hofften, mit Reihenbestuhlung am Samstag mehr Gäste einlassen zu können.

Was kaum einer weiß: Die gestern generell verfügte Obergrenze von 850 Menschen in der Tonhalle ist reichlich relativ. Abziehen muss man nämlich aus Vereinssicht bei den großen Bällen dann noch 52 Personen fürs Personal und rund 100 Personen, die als Akteure auf und hinter der Bühne im Einsatz sind. Die neuste Brandschutz-Präzisierung macht auch deutlich, dass die Fasnetbälle 2012, eigentlich streng und erstmalig mit dem neuen Konzept durchorganisiert, nicht den nun noch einmal genau definierten Vorschriften entsprachen. Bei den Zunftbällen 2012 seien jedenfalls „mehr als 850 Menschen in der Tonhalle gewesen“, räumte Wöhrle gestern ein und verwies auf die Annahme, bei der von den Narros zuletzt gewählten Reihenbestuhlung gebe es eine höhere Gesamtobergrenze. Mit dieser Illusion ist jetzt Schluss.