Die Historische Narrozunft feierte die Fertigstellung ihres Vereinshauses in der Turmgasse mit rund 300 geladenen Gästen. Baumeister Hansjörg Fehrenbach bekam von Oberbürgermeister Kubon die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg. Hier gibt's alle Bilder von der Eröffnung der Zehntscheuer. Es war ein stilvoller wie unterhaltsamer Abend, mit dem die Historische Narrozunft die Fertigstellung ihres Vereinshauses, der Zehntscheuer in der Turmgasse feierte. Ein Vorhaben, das von den Festrednern als ein „Projekt der Superlative“ und als beispiellosen Akt der Ehramtlichkeit gewürdigt wurde. Und es war ein Abend der Überraschung: Hansjörg Fehrenbach, der das Projekt als Baumeister des Vereins in unzähligen Arbeitsstunden betreut hatte, bekam von Oberbürgermeister Kubon die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg verliehen. Feierlich ging es zu, als sich am Samstagabend rund 300 geladene Gäste in festlicher Garderobe zum Einweihungsfest ins Foyer des Theaters am Ring begaben. Im Mittelpunkt des Abends stand die Ehrung der vielen freiwilligen Helfer und der Spender, ohne die das ganze Vorhaben nicht möglich gewesen wäre. Unter den Gästen waren auch zahlreiche Vertreter befreundeter Vereine, darunter auch die Spitzenvertreter des „Vierbundes“ der ehrwürdigen Narrenzünfte aus Rottweil, Oberndorf, Elzach und Überlingen sowie 14 Mitglieder der renommierten Mainzer Prinzengarde. Superlative: Oberbürgermeister Rupert Kubon sprach in seiner launigen Rede von einer „Aktion der Superlative“ und dankte auch im Namen aller Bürger, dass die Stadt dank der Zunft „ein neues Schmuckstück bekommen hat“. Sein Fazit: „Sie haben Großartiges geschaffen.“ Der Europaabgeordnete Andreas Schwab ermunterte Narrozunft, ein offenes Haus zu schaffen, in dem „alle mitfeiern können.“ Blauäugig: Zunftmeister Joachim Wöhrle gestand, dass der Beschluss vom September 2007, dieses Haus zu kaufen und zu sanieren, im Nachhinein ziemlich blauäugig war. „Hätten wir gewusst, dass das Ganze sechseinhalb mühevolle Jahre bedeutet und wir 700 000 Euro aufzubringen haben – der Ratsbeschluss wäre mit Sicherheit einstimmig ausgefallen: Finger weg davon.“ Verzögert hat sich das Projekt, das eigentlich bis 2011 hätte abgeschlossen sein sollen, weil der Verein beim Umbau immer wieder vor die Frage gestellt wurde: Lassen wir es so, oder machen wir es gleich richtig. „Die Antwort war immer dieselbe: Dann machen wir es richtig, “ berichtete Wöhrle. Entscheidend für den Erfolg sei gewesen, dass das Vorhaben „von einer riesigen Welle der Sympathie getragen wurde“. Ein riesiges Lob spendete er dabei Architekt Peter Ettwein, nicht minder seinen Kollegen im geschäftsführenden Vorstand der Zunft sowie allen Ratsherrn. Nur durch die vertrauensvolle Zusammenarbeit sei das Projekt möglich gewesen. „Ihr seid eine tolle Truppe“, rief Wöhrle. Riesige Leistung: Die eigentlichen Stars des Abends aber waren die zahlreichen Bauhelfer, die bei über 5300 Arbeitseinsätzen rund 22 000 Arbeitsstunden geleistet hatten. Die Fleißigsten bekamen alle ein selbstgemaltes Aquarell von Artur Summ. Der Seniorchef der Villinger Schreinerei Summ hatte für diesen harten Kern der Helfer herrliche Aquarelle mit Villinger Stadtansichten gemalt. „Ihr habt aus der Zehntscheuer ein Juwel gemacht. Es ist kaum in Worte zu fassen, was ihr geleistet habt“, würdigte Wöhrle, selbst ein Bauhelfer, seine Mitstreiter. Auch die wichtigsten Spender und Sponsoren wurden beschenkt und mit Dank bedacht. Sie standen stellvertretend für rund 100 heimische Handwerker und Betriebe, die das Projekt vielfältigst unterstützt haben. Der Baumeister: Für den fleißigsten Helfer gab es dann noch eine ganz große Überraschung. Hansjörg Fehrenbach, ehemals Architekt in Diensten der Stadt, war nicht nur der Mann, der am meisten gearbeitet hat. Er war mit seiner Sachkompetenz die entscheidende Klammer zwischen Architekt, Bauhelfer und Handwerker. Ihm überreichte Oberbürgermeister Rupert Kubon im Auftrag des Ministerpräsidenten die Ehrennadel des Landes. Kubon erwähnte dabei auch, dass Fehrenbach bereits 1976 die bisherige Zunftstube am Romäusturm renoviert hatte. Das wird er jetzt übrigens wieder tun. Die Villinger Bürgerwehr wird die Räume von der Narrozunft übernehmen und will sie sanieren. Baumeister ist wieder: Hansjörg Fehrenbach. Stolz: Anschließend begaben sich die Festgäste hinüber in die Zehntscheuer. Dort herrschte allgemein Staunen und Begeisterung über das stilvolle Ambiente. „Die Narrozunft kann stolz sein“, urteilte Ralf Prätzas von der Schwenninger Narrenzunft. Volles Haus auch am Sonntag: Zahlreiche Bürger nutzten den Tag der offenen Tür für einen Besuch, ließen sich durchs Haus führen und äußerten sich begeistert.