Stellungnahme
2021
Die Historische Narrozunft Villingen e.V. bezieht hiermit Stellung zu den ihr entgegen gebrachten Äußerungen und teilweisen Anfeindungen in Sozialen Medien und anderen Kommunikationskanälen sowie zu der Tatsache, dass es an Fasnetmendig zu begrenztem Narrentreiben in Villingen kam.
Die Historische Narrozunft Villingen ist sich als größter Fasnetverein in der Region ihrer Verantwortung sehr wohl bewusst und nimmt die Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen des täglichen Lebens sehr ernst und verurteilt auf Schärfste das Verhalten vereinzelter Hästräger und der, in der Zahl deutlich mehr Zuschauer am Fasnetmendig. Wir weisen nachdrücklich darauf hin, dass die Historische Narrozunft Villingen zu keiner Zeit weder zum "Narrolaufen" noch zur Verharmlosung der aktuellen Lage aufgerufen hat. Im Gegenteil: Seit der gemeinsamen Entscheidung der Zuggesellschaft Villingen, alle organisierten Fasnetveranstaltungen abzusagen, haben wir alles in unserer Macht stehende unternommen, unseren Mitgliedern die Notwendigkeit des Verzichts zu vermitteln. Unter größten Anstrengungen haben wir ein Alternativprogramm auf die Beine gestellt: Gemeinsamer Onlineball, Wuescht-Radio, zur Verfügungstellung von vielfältigem Filmmaterial über die Fasnet usw. Darüber hinaus haben wir deutliche Aufrufe an unsere Maschgere und Mäschgerle in der lokalen Presse veranlasst, in diesem Jahr nicht ins Häs zu gehen. Unterstützend gab es mehrfach und wiederholend entsprechende Beiträge und Appelle auf unserer Homepage und in unseren sozialen Medien.
Dass dennoch Hästräger am Fasnetmendig auf den Straßen unterwegs waren, war für alle Verantwortlichen leider wenig überraschend und ließ sich auch nicht verhindern. Wir sehen diese Aktivitäten nicht als einen bewussten und provokativen Akt gegenüber der Corona-Gesamtsituation an. Es spiegelt allerdings die gesamtgesellschaftliche Gemütslage wider und nicht die der Historischen Narrozunft Villingen unterstellte Arroganz. Nicht nur an der Fasnet gibt es Mitmenschen, die den Ernst der Lage und die Tragweite ihrer Handlungen nicht erkennen oder diese nicht zur Kenntnis nehmen.
An dieser Stelle möchten wir verdeutlichen, dass sich die Häser der historischen Villinger Fasnet, im Gegensatz zur Regelung bei anderen Zünften, in Privatbesitz befinden und jeder das grundsätzliche Recht hat - ob als Hästräger oder in Zivil - unter Einhaltung der geltenden Corona-Verordnung, auf die Straße zu gehen. Das bedeutet zum Beispiel auch: Nicht jeder Hästräger in Villingen ist auch automatisch Mitglied der Historischen Narrozunft. Wenn wir auch die fasnetlichen Aktivitäten am Montag auf der Straße in diesen Pandemiezeiten unter keinen Umständen gutheißen, haben wir als Verein keinen Einfluss darauf und keinerlei Handhabe dagegen. Die Überwachung und Durchsetzung der geltenden Corona-Verordnungen obliegen Polizei und den zuständigen Behörden, die auch zahlreich vor Ort präsent waren. Selbstverständlich sind alle Leih- und Butzeselhäser der Historischen Narrozunft Villingen unter Verschluss geblieben und nicht wie üblich an Mitglieder oder die Butzeselgruppen ausgegeben worden.
Nicht vergessen werden darf jedoch auch, dass sich bei nahezu 5000 Mitgliedern und über 3000 aktiven Hästrägern, mehr als 98 Prozent von ihnen an die Aufrufe und Bitten der Historischen Narrozunft Villingen gehalten haben und ihre Häser, trotz bestem Wetter, im Schrank hängen ließen. An sie möchten wir ein herzliches Dankeschön für ihr Verständnis und ihr Verantwortungsbewusstsein richten und wir freuen uns gemeinsam mit ihnen auf eine hoffentlich schönere Fasnet 2022.
Der Rat der Historischen Narrozunft Villingen e.V.